06.02.25

Die Turmhäuser von Mani

Vathia

Die imposanten Steintürme der Mani sind ein besonderes Beispiel für die Volksarchitektur Griechenlands und gehören zu den markantesten Sehenswürdigkeiten dieser abgelegenen Ecke des Peloponnes. Ihr architektonischer Einfallsreichtum zeugt von vergangenen Zeiten und fügt sich harmonisch in die raue Landschaft der Mani ein.

Vathia

 

Verteidigungs- und Wohnfunktion

Die Turmhäuser – „Pyrgospita“ – wurden aus regionalen Materialien errichtet und dienten sowohl als Wohnsitz als auch zur Verteidigung gegen Eindringlinge. Die Höhe eines Turms war proportional zur sozialen Macht seiner Besitzer. Der Mani Turm ist eine bis zu 20 Meter hohe, rechteckige Baukonstruktion aus Stein, ohne Balkon, mit wenigen kleinen Öffnungen und mehreren Etagen. Meist wurden sie auf Hügeln errichtet, um einen weiten Blick über das Meer zu gewährleisten.

 

Wohnturm in Vathia

 

Eine bewegte Geschichte

Die heute bewunderten Wohntürme sind lebendige Zeugnisse einer untergegangenen Welt. Jahrhundertelang war die Mani nicht für ihre malerischen Gassen, das kristallklare Wasser oder die restaurierten Häuser bekannt, sondern für Piraten, Räuber, blutige Fehden und rivalisierende Clans. Die einheimische Bevölkerung lebte in ständiger Angst, weshalb die hohen Turmhäuser errichtet wurden. Die meisten dieser Wehrtürme entstanden zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert und waren in mehrere Stockwerke unterteilt. Das Erdgeschoss diente als Lagerraum für Wein, Oliven und Getreide. Die oberen Stockwerke waren in kleine Kammern aufgeteilt, einige hatten versteckte Nischen, durch die die Bewohner Feinde mit Gewehren attackieren konnten. Frauen verteidigten ihr Zuhause, indem sie durch winzige Fenster heißes Öl oder kochendes Wasser auf Angreifer gossen. In den folgenden Jahrhunderten wuchsen die Türme weiter und wurden zum Hauptwohnsitz vieler Maniaten. Doch ab den 1950er Jahren wurden sie nach und nach aufgegeben. Die schwierige Nachkriegszeit und die massive Auswanderungswelle ließen sie verlassen und verfallen zurück. Sie wurden zu kalten, bröckelnden Relikten einer vergangenen Epoche.

 

 

Renaissance der Turmhäuser

Erst in den 2000er Jahren entdeckte der wachsende Tourismus die Region wieder. Eine umfassende Renovierungswelle brachte viele der alten Wohntürme zu neuem Leben. Heute sind sie ein bemerkenswertes Beispiel für den architektonischen Einfallsreichtum und die Widerstandsfähigkeit der Mani. Sie gewähren Einblicke in das raue Leben der Vergangenheit und spiegeln die historischen Traditionen der Dörfer wider.

 

 

Ein lebendiges Erbe

Die Turmhäuser sind heute nicht nur historische Relikte, sondern ein lebendiger Teil der regionalen Kultur. Viele wurden in charmante Unterkünfte umgewandelt, die Besuchern eine direkte Verbindung zum Kulturerbe der Mani bieten. Eingebettet in die schroffe, zerklüftete Landschaft sind die Dörfer der Mani mit ihren markanten Türmen ein faszinierendes Reiseziel. Besonders bekannt sind die hügeligen Ortschaften Vathia, Lagia, Alika und Kokkala, die mit ihren imposanten Steintürmen einen spektakulären Blick auf die tiefblaue Ägäis bieten.

 

Alypa Pyrgos

 

Kultureller Einfluss und nachhaltiger Tourismus

Kultureller Einfluss und moderner, nachhaltiger Tourismus im Einklang findet sich heute auf der Halbinsel Mani. An der südöstlichen Küste Manis, direkt an der malerischen Alypa-Bucht, bieten wir den einzigartigen Wohnturm Alypa Pyrgos an. Der ehemalige Mani-Wohnturm der ortsansässigen Familie aus dem Jahr 1899 wurde 2011 sorgfältig restauriert und in ein stilvolles Feriendomizil umgewandelt. Der alte Wehr-Wohnturm, charakteristisch für die Turmarchitektur der Mani, wurde mit dicken Steinmauern hoch und schmal erbaut und erstreckt sich über drei Etagen. Ein besonderes Feriendomizil für Menschen, die traditionelle Bauweise schätzen, Altbewahrtes lieben und ihren Urlaub abseits der Touristenströme direkt am Meer inmitten unberührter Natur verbringen möchten. Hier verbindet sich historisches Flair mit modernem Komfort und bietet eine authentische Erfahrung für alle, die die Magie der Mani hautnah erleben wollen.